No father’s boy

Rufname: Ron

  • – Deutsches Reitpferd
  • – Geboren: 01.01.2010
  • – Fuchs
  • – Wallach
  • – Stockmaß:  170 cm
  • – Beim RVC seit: 2015

Charakter

  • – gutmütig aber empfindlich
  • – problemlos in der Herde

Gruppen

  • Taunusstein 1

 

Rons Bericht aus dem Stall während des Corona Lockdowns 2020

Liebe Voltis, liebe Eltern,

endlich darf ich Euch auch mal einen Brief schreiben. Im Frühling haben sich die anderen Pferde vorgedrängelt. Eigentlich eine Frechheit, wo ich doch fast am längsten hier bin.

Auch ich möchte mich erstmal vorstellen.  Ich will gleich mit der Wahrheit rausrücken, eigentlich heiße ich gar nicht Ron. Aber mein richtiger Name ist mir etwas peinlich: No father’s boy. Ehrlich, was für ein Name! Nur weil meine Züchter keine Ahnung hatten, wer mein Vater war. Da hätten sie mich auch gleich „Weideunfall“ nennen können. Naja, zum Glück hat sich Anita den schönen kurzen Namen „Ron“ für mich ausgedacht und wo ich herkomme, ist ja auch egal. Schließlich ist aus mir auch ohne Stammbaum was geworden.

Ich bin jetzt 10 Jahre alt, seit 2015 beim RVC und von Anfang an das Pferd der ersten Mannschaft des Vereins. Seit einiger Zeit trage ich auch regelmäßig die Kinder der Gruppe Tau­nusstein 9, aber Taunus­stein 1 bleibt meine Haupt­mannschaft. Die Trainer und viele der Voltis kenne ich schon seit Jahren, wir sind ein eingespieltes Team.

Auch jetzt sehe ich meine Longenführerin und meine Reiter wie gewohnt. Sie halten mich fit und in Bewegung. Wenn ich Glück habe, machen wir einen entspannten Ritt durchs Gelände. An anderen Tagen haben wir Unterricht, meine jeweilige Reiterin und ich. Im Gegensatz zum Frühling dürfen nicht nur ein sondern zwei Menschen gleichzeitig mit mir arbeiten, also ein Reiter und ein Reitlehrer. Danach sind wir meistens beide ganz schön fertig. Auch wenn meine Longenführerin mit mir arbeitet, darf jeweils ein Volti aus meiner Mannschaft dazu kommen.

Das ist super für mich, denn an der Longe im Kreis meine Bahnen ziehen ist eine Sache. Eine ganz andere ist es, wenn jemand zusätzlich im Galopp auf mich springt und in allen Richtungen auf mir rumturnt. Um da nicht aus der Kurve geworfen zu werden und den Galopp-Takt zu halten,  brauche ich ganz andere Muskeln. Ich bin wirklich froh, dass ich diesmal nicht so völlig aus der Übung komme. Ich sage Euch, im Frühling nach der langen Pause hatte ich einen grauenvollen Muskelkater, als das richtige Voltigiertraining wieder angefangen hat.

Außerhalb der Arbeit haben wir weiter ein nettes Entspannungsprogramm: Wir spielen auf dem Reitplatz. Bis letzten Freitag haben wir das noch auf der Koppel gemacht (bei der Gelegenheit ein herzliches Dankeschön an alle, die unsere Koppel immer so fleißig abgeäppelt haben, das war wirklich super). Das wir jetzt nicht mehr auf die Koppel  dürfen, haben wir irgendwie selbst verbockt. Wir haben so wild gespielt, dass Chili sich  verletzt hat, etwas später hat Coco ein Eisen verloren und lahmte dann. Jetzt dürfen wir nur noch auf den Platz, weil es da nicht so rutschig ist. Aber die Koppel wird sowieso bald für alle geschlossen. Auf dem Platz macht es auch Spaß und ist nicht so gefährlich, das ist schon ok.

Gras wächst ohnehin keins mehr, wir bekommen jetzt wieder mehr Heu. Auch hier ein herzliches Dankeschön, diesmal an alle, die immer so fleißig unsere Heunetze stopfen! Das schmeckt in diesem Jahr auch wieder anders. Hier bei uns ist ja nicht genügend Gras für Heu gewachsen, weil es so trocken war. Und so haben wir jetzt Heu aus einer ganz anderen Gegend, das extra hierher gefahren werden musste. Nett für uns, so kommt etwas Abwechslung auf den Tisch.

Aber das ist auch alles, was ich Euch so zu berichten habe. Viel ist es ja nicht, das wird hoffentlich bald wieder anders. Passt auf Euch auf, trainiert fleißig weiter, so wie ich auch, und kommt bald wieder

Euer Ron

(alias Susanne Beerenwinkel)

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