Die Erwachsenen-Gruppe des RVC Taunusstein gab die Nennung für ihr erstes Holzpferd-Turnier beim Reit und Fahrverein Vorderrhön in Künzell ab. Umso erfreulicher war es, dass zwei weitere Gruppen, die „Molzbacher Altes Eisen“ und „Lauterbacher Strolche“, gemeldet waren.
In den letzten Wochen wurde verstärkt über Kürübungen, Outfit und Musik diskutiert, ausprobiert, verworfen und neuüberlegt. Das Einlaufen wurde ebenso fleißig geübt, da alle sieben Teilnehmerinnen möglichst synchron einlaufen sollten. Am Ende stand die Kür, mit der sich jeder in der Gruppe wohlfühlte. Denn nur eine Voltigiererin hat als Jugendliche selbst voltigiert. Und die jüngste Teilnehmerin machte erst seit acht Wochen mit.
Nun war so weit. Alle trafen sich am Sonntag, der 08.10.2017, in der Volti-Halle des Vereins RFV Vorderrhön e.V. Da der Start eine halbe Stunde vorgezogen wurde, musste es jetzt schnell gehen: Anziehen, frisieren und sich warm machen. Dann der Schock! Die Holzpferde waren anders gebaut als die auf denen die Gruppe geübt hat. Die Form war viel zu spitz und der Bezug bremste jede Bewegung. Auch die Länge des Bocks war deutlich kürzer. Aber jetzt aufgeben kam nicht in Frage. Die Trainerinnen, die selber mitmachten, beruhigten die anderen: „Es wird schon funktionieren. Wir schaffen es, egal was noch passieren wird“. Und da passierte noch einiges. Als erstes wurde die Reserve-CD statt der eigentlichen Musik-CD eingelegt. In der Halle war eine so gute Stimmung, dass das Zählen zum Synchronisieren nicht zu hören war und daher die Begrüßung der Richterin nicht so ablief wie geübt.
Dafür lief die A-Pflicht gut. Jeder zählte im Kopf die 4 Galoppschritte pro Übung mit, die eine Übung dauern muss. Es wurde auch keine der 6 geforderten Übungen vergessen. Als zweiter Teil der Prüfung begann die Kür mit der Musik, mit der nur wenig trainiert wurde. Die erste Voltigiererin passte ihre Bewegung der Musik an, so dass alle anderen nichts Ungewöhnliches bemerken konnten. Nun passierte es doch. Die zweite Voltigiererin, die eine Drehung vor dem Gurt machen sollte, rutschte ab aber blieb oben. Der Platz vor dem Gurt reichte nicht aus! Jetzt waren die anderen gewarnt.
Sie ließen sich nichts anmerken und versuchten den kleineren zur Verfügung stehenden Platz optimal zu nutzen. Ab da lief alles ohne weitere Probleme. Mit voller Konzentration voltigierten alle die Kür mit einer gewissen Leichtigkeit zu Ende. Dies wurde mit der Ausführungswertung von 6,5 belohnt. Mit der Gesamtwertnote von 5,628 freute sich die Gruppe über den zweiten Platz. Es voltigierten Sandra Kaufmann, Sylwia Klee, Jutta Lobbenmeier, Marion Müller, Claudia Rohlf, Dagmar Sedlak-Breil und Bettina Strupp.