Bereits vor 10 Monaten fand ein Longierlehrgang mit Kerstin Bock statt, bei dem etliche Interessierten nicht nur bewährte Techniken übten, sondern auch viele neue Aspekte des Longierens kennenlernten konnten. Da so ein Wochenende immer viel zu kurz ist, wurde Kerstin Bock erneut eingeladen, einen weiteren Lehrgang zu geben.
Sie ist Trainerin für den Leistungssportbereich im Voltigierverein Metelen, sie besitzt den Trainer A Schein für Voltigieren und gilt als sehr gute Longenführerin.
Bei frostigen Temperaturen Mitte Februar fand dann dieser Longierlehrgang statt. Die Teilnehmer waren mit Skihosen und warmen langen Jacken ausgestatten, wobei die eine oder andere Decke noch dazu kam. Denn in der Zirkelmitte steht immer nur einer und der Rest schaut zu – und wenn man länger sitzt, kriecht die Kälte schon bis auf die Haut. Neben ein paar neuen Teilnehmern saßen auch die Longenführer des Vereins in der Halle. Auch einige interessierte Jugendliche schauten sich das „Treiben“ an.
Bei den Pferden, die bereits das letzte Mal longiert wurden, wurden zuerst die Vorschritte präsentiert und anschließend standen weitere schwierigere Übungen auf der Liste. Eine erstaunliche Entwicklung machte ein Pony, das an dem ersten Tag mehr „Rückfragen“ an den Longenführer hatte als es wünschenswert war. Kerstin Bock erklärte dann, wie so ein Verhalten aus der Sicht des Pferdes zu verstehen ist. Viele Pferde übernehmen gerne mal die Verantwortung für die Menschen und können sich schlechter entspannen. Das führt dann dazu, dass die Kommunikation zwischen Pferd und Longenführer gestört ist und das Pferd sich Zusehens verkrampft. Bereits durch selbstbewusstes Auftreten oder durch klare eigene Körpersprache kann man dem Pferd sagen, was von ihm erwartet wird. Selbst der Longenführer war dann überrascht, wie sein Pferd die nun eindeutigen Ansagen aufgenommen und ausgeführt hat. Schon durch die Änderung der eigenen Körperpräsentation war das Tier aufmerksamer und nahm die Hilfen ohne „Murren“ an. An dem Senken des Kopfes merkte man direkt, dass es sich entspannte und auch wohlfühlte. Selbst das Halten des Schweifs strahlte Entspannung aus. Bei manchem anderen Pferd, das solche Übungen noch nicht erfahren hat, war klar, dass noch mehr geduldige Stunden des Übens vorgesehen werden müssen.
Aber nicht nur die Pferde haben was gelernt. Auch die Voltigierer erhielten wertvolle Hinweise zum Training. So wurden einige Übungen mit „Tricks“ am Boden geübt, die dann auch am Pferd gleich ausprobiert wurden.
Selbst die kleinste Gewichtverlagerung oder Schwerpunktverschiebung während einer Übung wirkt sich auf das Pferd aus, das dieses selbst ausgleichen muss. Umso wichtiger ist es dann, die Übungen technisch richtig auszuführen.