Die Voltigier-Saison 2017 begann für die drei Leistungsgruppen T1-T3 des Reit- und Voltigierclubs Taunusstein e.V. (RVC) Mitte März mit einem Lehrgang in Schriesheim (Baden-Württemberg).
Die Wettervorhersage versprach frühlingshaft-angenehme Temperaturen und Sonne pur. Die Teilnehmer wurden wahrhaftig nicht enttäuscht. Die Gruppe T1 buchte Corinna Knauf und die Gruppen T2 und T3 wählten Justin van Gerven.
Corinna Knauf voltigiert beim Voltigierverein Köln Dünnwald und gehört dieses Jahr im Einzel zum A-Kader. Sie blickt auf erfolgreiche Jahre: 2013, 2014 und 2015 Gold im Einzel der Deutschen Meisterschaft, 2016 „nur“ der 2. Platz. Im vergangenen Jahr hatte die Gruppe T2 bei einem Ausschreiben bereits einen Lehrgang bei ihr gewonnen, bei dem als zweite Gruppe T3 mitmachen konnte.
Justin van Gerven vom gleichen Voltigierverein ist ebenso ein erfolgreicher Voltigierer. Er startete beim Doppel – dem sog. Pas-de-Deux – mit Gera Marie Grün, mit welcher er 2015 den Weltcup-Gesamtsieg erreicht hat. Im gleichen Jahr wurden die beiden vierte bei den Europameisterschaften.
Neben den drei Taunussteiner Gruppen waren auch etliche andere Gruppen und Einzel gemeldet, so dass der Zeitplan sehr straff im Stundentakt organisiert war. Am Samstag gleich als erste Gruppe durfte T2 auf dem Holzpferd üben und sich viele gute Hinweise von Justin holen. Da das Wetter so schön war, wurden das Airhorse (ein aufblasbarer Pferde-Dummy) und ein Holzpferd kurzer Hand nach draußen transportiert. Hier wurden die Techniken für Vorwärts- und Rückwärtsschwingen und anderes geübt. Manchmal brachte eine kleine Korrektur in der Technik schon deutliche Verbesserungen. Es sind oft nur Kleinigkeiten, wie z.B. einen Bein etwas später hochziehen, die bei der Übungen Kraft sparen oder ein leichteres Hochkommen ermöglichen.
Jede Gruppe hatte für sich etwas anderes Schwerpunkt gesetzt, der zusätzlich durch Vorbereitungsübungen „auf dem Trockenem“ bewerkstelligt wurden. So übte T1 aus dem Liegen heraus zum Handstand zu kommen, um das Vorwärtsschwingen zu verbessern. T3 lernte, wozu man ein Geländer auch benutzen könnte. Darauf kann man nämlich den Aufsprung üben. Man probiert sich aufzustützen und dabei den Po so hoch wie möglich nach oben zu strecken.
Eine gut durchgeführte Übung auf einem Holzpferd ist gut, aber dieses auf einem galoppierenden Pferd zu zeigen, braucht weitere Trainingszeiten. Um dies auch unter den prüfenden Augen von Corina bzw. Justin zu üben, wurden Ron und Lascar mitgenommen. Mit den Pferden wurde erst nach der Mittagspause gearbeitet. In der einen zur Verfügung stehenden Stunde probierte jede der Gruppen die Übungen durchzuführen, aber letztlich ging die Zeit so schnell vorbei, dass doch nicht alle Übungen durchgenommen wurden. Gut, dass am nächsten Tag noch weitere 3 Stunden pro Gruppe geplant waren.
Am Sonntag übten beide Gruppen für sich das Rückwärtsschwingen, zuerst auf den „unbeweglichen“ Pferden (Airhorse und Holzpferd), dann mit den echten. Zwischendurch sind auch Sandra und Chiara vorbeigekommen, um zu sehen wie sich die Voltis so machen. Denn die beiden, die früher in Taunusstein voltigiert haben, voltigieren nun während ihrer Ausbildung in Schriesheim. Da wollte die T3 ihrer früheren Trainerin Sandra natürlich auch mal schnell ihre neuzusammengestellte Kür auf dem Holzpferd zeigen.
Dieser Lehrgang hat viele neue Ideen für die Vorbereitung der eigentlichen Pflichtübungen geliefert und neue/andere Techniken gezeigt, die den Teilnehmerinnen zu Gute kamen. Jetzt heißt es, das gelernte auch zu Hause anzuwenden. Insbesondere das Üben auf dem Airhorse wurde von allen als wertvolle Bereicherung empfunden. Dank großzügiger Spender wird der RVC bald über ein eigenes Airhorse samt Unterbau und Gurt verfügen, so dass das Training auch im heimischen Stall fortgesetzt werden kann. Und vielleicht sieht man die beiden aus Köln im Herbst ja wieder bei einem Lehrgang in Taunusstein.