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Abzeichentage am 07-08 März 2020

Na da hatten wir aber Glück gehabt, dass die Abzeichentage für Anfang März 2020 geplant und durchgeführt werden konnten bevor Corona kam. Jetzt könnte einer natürlich sagen, dass es mit dem Bericht etwas hinterher ist, aber das letzte Jahr war sowieso etwas anders und durch technische Probleme konnten lange Zeit keine neuen Berichte auf unsere Homepage geladen werden – das wird nun nachgeholt.

Die Tage des Lernens in den beiden ersten Monaten des Jahres sind schnell vorbei gewesen. Man hätte noch so viele Fragen gehabt, aber das Prüfungswochenende kam (wie immer) schneller als gedacht. Samstag früh morgens herrschte schon eine gewisse – angenehme – Aufregung. In unserer Voltihalle wurden die Pferde zuerst warmgelaufen. Während dessen wartete geduldig der Parcour in der weiteren Reithalle auf den ersten Prüfling für den Pferdeführerschein bzw. für die vorgeschriebene Stangenarbeit für die Abzeichen VA5 &4.

Fast pünktlich ging es runter zur Reithalle, um mit den Prüfungen anzufangen. Aber was war das denn?! Als die Pferde bei den geparkten Autos vorbeigingen, wurde aus einem Auto gehupt, fast gleichzeitig flogen Sachen durch die Luft und ein infernalischer Lärm brach los. Musste das denn gerade jetzt sein, wenn die Pferde vorbeigingen? Die beiden Richterinnen Marion Dörner und Alice Reitz schauten sich das Spektakel an und machten – nichts! Erst ein paar Minuten später klärte sich alles auf: es gehörte schlicht zu der Prüfung! Die Richterinnen hatten die Reaktionen der Pferde und der Prüflinge in dieser kritischen Situation beobachtet. Da sich die Pferde nicht aus der Ruhe bringen ließen, konnte der nächster Teil der Prüfung starten.

Um einen schnellen Durchgang zu erreichen, schaute sich jede der Richterinnen je einen Prüfling an. Bereits nach einer halben Stunde ging die Stangenarbeit für die Abzeichen VA5 und 4 los. Da es mehr Prüflinge als Pferde gab, musste jedes Pferd mindestens zweimal gehen. Das eine oder das andere Mädchen war etwas nervös aber nach der Prüfung kamen wieder die entspannten Gesichtszüge zurück.

Da die Sonne vom leicht bewölkten blauen Himmel strahlte, fand die Theorie rund ums Pferd, Geschirr und Co auf dem Hof statt. Als „Anschauungsobjekt“ stellte sich (eigentlich nicht ganz freiwillig) Chili zur Verfügung.  Neben den Fragen zu Pferden allgemein wurden auch Fragen zu Geschirr und Volti Gurt, zu den diversen ausgestellten Putzzeugteilen und selbstverständlich zur Futtermitteln gestellt und beantwortet. Nach einer kleinen Pause, die allerdings nur für die Prüflinge vorgesehen war, wurden die ersten Urkunden verteilt. Die Richterinnen konnten sich dann in der Mittagspause mit leckeren Essen für den langen Nachmittag stärken.

Während dessen gingen vor der Halle bereits die Vorbereitungen für die nächsten Abzeichen los. Manche der „alten Hasen“ zeigten sich entspannt und fanden zwischen Haare machen und letzte Hinweise geben auch noch etwas Zeit für paar Späßchen vor der Kamera.

 

Dann ging alles Schlag auf Schlag. Für das Abzeichen V5 kam Chili mit Salma, Anna-Maria, Charlotta, Lena und Sara der Gruppe Taunusstein 4 in den Zirkel. Nachdem die Drei ihre Übungen zeigten, wurde es kurz still bis die Richterinnen sagten, ob und welche Übung wiederholt werden sollte. Bei insgesamt drei Prüflingen war die geplante Zeit von 10 Minuten schnell rum. Ob das Gezeigte gut genug war? Die Richterinnen ließen sich nicht in die „Karten“ schauen und prüften weiter.

Als nächste Prüfungen standen die Abzeichen V4 und V3 der Gruppe Taunusstein 3 auf dem Plan. Um den Voltis eine gewisse Sicherheit zu bieten, sprang ihr altes Pferd Lascar ein. Das neue Pferd Coco war noch in der Ausbildung und auf gewisse Weise noch nicht souverän genug. Annika hat Lascar an diesem Tag longiert, da sie in den letzten Wochen eingesprungen war und damit mit ihm zu einem Team zusammengewachsen ist. Lascar genoss es sichtlich wieder den Gurt und seine Mädels zu tragen. Neben Emma, Raja und Viola machte auch eine Voltigiererin aus einem anderem Verein mit.

Während Lascar in dem Zirkel lief, bereitete Johanna das Pferd Monte auf seinen Auftritt vor. Er musste sich erst gut warmlaufen. Während dessen machten sich auch die beiden Prüflinge warm. Da sie zuvor die ganze Zeit fleißig auf Monte trainiert hatten, war es auch nur logisch, dass sie die Prüfung ebenfalls auf Monte machten, auch wenn sie nur zu zweit waren. Irgendwie war Monte aber nicht ganz er selbst. Davon unbeeindruckt zeigten die beiden ihre Übungen. Und schon nach wenigen Minuten war auch diese Prüfung geschafft.

Für Chili und Salma ging es nach einer kleinen Pause wieder in den Zirkel. Diesmal war fast die gesamte Gruppe Taunusstein 5 mit den Abzeichen VA5, 7,9 und 10 dran. Alicia, Jasmin, Juliette, Lynn, Luise und Magdalena schienen es kaum erwarten zu können, bis es losging. Als es dann endlich so weit war, liefen sie mit voller Konzentration hinter Chili in den Zirkel, um die Richterin zu begrüßen. Nadine begleite als Co-Trainerin die Mädchen. Da insgesamt vier unterschiedliche Prüfungen angesetzt waren, fingen die beiden Kleinen an. Nach dieser einfacheren Übung ging es im Galopp Schlag auf Schlag. Erst nach dem Handwechsel und dem zweiten Block der Übungen im Schritt wurde es wieder etwas langsamer. Als letztes zeigten drei Mädchen nacheinander ihre einstudierten Doppelübungen. Alles soweit gut gelaufen.

Durch die Sonnenstrahlen draußen wurde es im Zirkel angenehm hellblau, als die Prüflinge der Gruppe Taunusstein 1 hinter Ron, geführt von Marion, einliefen. Auf dem Programm standen zwei Prüfungen für VA4 und zwei für VA3. Die Anspannung von Kaya, Kyra, Lena und Sophia konnte man fast schon spüren, was eigentlich gar nicht nötig war. Alle vier hatten ausgiebig trainiert in den letzten Wochen. Ron zeigte sich schon fast unbeeindruckt als es losging. Eine nach der anderen zeigten die geforderten Übungen, die für eine M*-Gruppe nicht mehr so schwer waren. Gefühlt nach nur wenigen Minuten endete die Prüfung erfolgreich.

Der Leistungssprung hätte an diesem Tag nicht größer sein können. Denn laut Plan waren die Schrittgruppen Taunusstein 6 und 7 mit den VA10 und VA9 an der Reihe. Nicht destotrotz standen alle neun Mädchen voll konzentriert vor der Richterin. Nur Weasley schien noch unzufrieden zu sein. Seine Ohren zuckten nervös hin und her. Aber auch ein Pferd darf ab und zu schlechte Laune haben. In der Prüfung führte er aber brav Christines Befehle ordentlich aus. Auch die vielen Mädchen zeigten die geforderten Leistungen. Durch den Handwechsel konnte man die geforderten Blöcke leicht erkennen. Der letzte Block bestand aus Kür-Übungen zu zweit – das sah dann schon sehr schön aus. Zum Schluss wurden noch die theoretischen Fragen der Richterinnen am Tisch beantwortet.

Nach einer kleinen Pause haben die beiden Richterinnen die Urkunden zu den bestandenen Abzeichen übergeben.

Am nächsten Tag zeigten einige aus Taunusstein 10, Taunusstein 9 und die Kleinsten, was sie schon alles können. Als kleine Motivationsabzeichen standen die Miniprüfungen und die „Taunussteiner Voltinadeln 1 und 2“ auf dem Plan. Bei diesen speziell im Verein entwickelte Prüfungen geht es hauptsächlich darum, Spaß auf und mit dem Pferd zu haben. So zeigen die Kinder neben Grundsitz oder Knien auch das Liegen auf dem Pferderücken. Am Boden sind Balance auf einem Cavaletti zu zeigen, einige Dehnübungen auf der Matte oder eine Rolle quer auf einem Übungspferd. Nebenbei werden sie möglichst ohne spürbaren Druck an eine Prüfungssituation gewöhnt. Dazu gehört es, vor einem „Richter“ zu stehen und einige einfachen Fragen zu beantworten. Da es sich meistens um Trainer aus dem Verein handelt, die diese Kinder schon mal hier und da gesehen haben, sind diese Personen für sie nicht ganz fremd. Es ist wirklich schön, wie die kleinen Kinder Freude dran haben und glücklich sind, wenn eine Übung besonders gut gelungen ist und ein Ansporn für weitere Fertigkeiten entwickelt wird.

Dann bis zum nächsten Abzeichentag im Verein.

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Bilder zum Abzeichentag am 07.03.2020: Pferdeführerschein

Gruppen: Übergreifend

(Fotos: Dagmar Sedlak-Breil)

 

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Mutig ans Pferd

um “Pferdeführerschein” bei Bettina Strupp zu machen

Ein Pferd ist durchaus deutlich schwerer und größer als ein Mensch, was bei manchen Zweibeinern eine Zurückhaltung oder sogar gewisses Angstgefühl verursachen kann. In Wirklichkeit ist es gar nicht so schlimm, sich mit einem Pferd zu beschäftigen, wenn man weiß, wie man sich verhalten soll. Da bei Turnieren schon mal der Longenführer auf die Hilfe der Eltern angewiesen ist, ist so ein Lehrgang eine hilfreiche Vorbereitung.

So fanden Mitte November vier „mutige“ Mamas den Weg in die Halle, um sich von Bettina Strupp diverse Tricks und Tipps zu holen, um den Umgang mit den tollen Geschöpfen entweder zu erlernen oder einfach wiederaufzufrischen. Als erstes wurden die nötigen Heunetze gestopft und gewässert. Die staubempfindlichen Pferde bekommen nur nasses Heu, bei dem der Staub durch das Wasser größtenteils ausgeschwemmt wurde.

Für die geplante Bodenarbeit wurden unterschiedlichen Stationen in der Halle aufgebaut: Kegeln, um die man gehen sollte, eine Plane als Wasserersatz, Stangen, die gekreuzt an einer Seite höher standen usw. Nachdem die Vorbereitungen getroffen waren, ging es schon an die Pferde.

 

Jeder durfte ein Pferd aus der Box holen und in der Halle festbinden. Unter den hilfreichen Anweisungen fand jede das richtige Werkzeug, um die Pferde zu striegeln. Nur bei dem Hufauskratzen gab es hier und da noch Hilfestellung. Schließlich muss man auch wissen, woran ein Pferd erkennt, dass er ein Bein heben soll und andererseits muss der Mensch wissen, wie man es dem Pferd vermitteln soll. Die nächste Steigerung bestand darin, das Pferd richtig zu trensen.

Und schon ging es weiter mit Führen und Bodenarbeit: um die Kegel und über die Plane gehen, rückwärtsgehen, anhalten und viel mehr. Zwischendurch wurde auch die Theorie besprochen wie z.B. ein Pferd sieht oder hört. Die Übungen waren nicht nur für die Übenden anstrengend, auch für die Pferde war die Arbeit anstrengend, denn auch sie mussten sich konzetrieren, die Zeichen der Führer richtig deuten und auch ausführen. Die Belohnung für die Pferde bestand im Gang auf die Koppel, was ebenso als eine notwendige Übung ausgelegt war. Den beim Loslassen der Pferde kann schon was passieren, wenn diese schnell wegrennen wollen. Auch hier gab es ein kleiner Trick in Form von einer Möhre und dem richtigen Drehen des Pferdes bevor der Halfter runtergenommen wird.

Am nächsten Tag wurden die gelernten Sachen kurz wiederholt: Pferde von der Koppel holen, putzen und die vielfältige Bodenarbeit. Der Schwierigkeitsgrad bestand dann in dem Gangwechsel. Da muss man auch schon mithalten können. Ein großer Teil der Zeit wurde der Verladung der Pferde in den Hänger gewidmet. Klar, dass nicht die echten Pferde für diese Übung genommen wurden. Wer will schon ohne Grund ein Pferd in den Hänger führen und wieder raus und wieder rein…. Das macht kein Pferd lange mit und wir wollten keinem Pferd die „Lust aufs Hänger gehen“ austreiben. So durfte jede abwechseln ein „ungehorsames Pferd“ spielen und in den Hänger gehen. Bei diesen Übungen ist eher das Herausgehen schwieriger, da das Pferd rückwärts aus einem engen Bereich gehen muss und nicht viel sehen kann. Umso wichtiger ist zu wissen, wie man seitlich die Rampe absichert, damit das Pferd nicht seitlich abrutscht.

Über die zwei Tage betrachtet schwanden langsam die Ängste der Teilnehmerinnen. Man könnte sogar behaupten, dass sich auch gewisse Paare gefunden haben, die in Zukunft mehr Gelegenheiten haben werden, miteinander etwas Zeit zu verbringen. Ich persönlich freute mich über den Lehrgang, denn nach über 20 Jahren ohne „richtigen“ Kontakt zum Pferd hat sich gewisse Zurückhaltung aufgebaut, die jetzt wieder verschwunden ist.

Noch einige Bilder dazu:

 

 

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