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Ein Rückblick: LZ Vereinswettbewerb Februar 2021
Die Zeitung LZ am Sonntag startete Ende Februar einen Vereinswettbewerb, bei dem die Vereine beschreiben sollten, wie sie im Lockdown mit kreativen Ideen ihr Vereinsleben am Laufen halten.
Der Jury haben sich 24 Vereine mit ihren Berichten gestellt. Der RVC hat zwar nicht gewonnen, konnte aber immerhin mit 80 Punkten einen guten 8 Platz für sich entscheiden.
Hier unserer Teilnahmebericht zum Nachlesen:
Reit- und Voltigierclub Taunusstein geht kreativ mit Corona-Lockdown um
Wie hält man den „Laden“ während des Lockdowns am Laufen? Das ist eine sehr gute Frage, die besonders unseren Reit- und Voltigierclub Taunusstein (RVC) auf eine harte Probe stellt. Denn einerseits müssen die Pferde weiter versorgt und bewegt werden und andererseits brauchen die Voltigierer Training. So wie ein Sportler müssen unsere Pferde weiter trainieren, um ihre Kondition einigermaßen zu behalten. Das ist speziell im Winter auch unter „Normalbedingungen“ schon schwer genug und mit den geltenden Verordnungen und Hygienebestimmungen noch ein gutes Stück schwieriger. Zum Glück unterstützen die Mitglieder den Verein weiterhin nicht nur mit ihren Beiträgen, sondern auch bei der notwendigen Pferdeversorgung.
Der Vereinsvorstand ist aber auch nicht ganz untätig gewesen. Er diskutierte, sammelte kreative Ideen und spielte diese bei Online-Meetings durch, um sie mit den jeweils aktuellen Verordnungen in Einklang zu bringen. So entstand ein neuer Trainingsablauf. Wenn also die Gruppen nicht zusammen trainieren können, dann müssen sie nacheinander trainieren. Und so geht’s:
Bei den Leistungsgruppen, deren Voltigierer alleine aufs Pferd kommen, trainiert jeweils nur ein Voltigierer alleine am Pferd. Der Longenführer ist dabei gleichzeitig Trainer, so dass die Kontaktbeschränkungen erfüllt sind. Und der Abstand von 1,50 Meter ist sowieso leicht erreicht, da das Pferd an einer langen Longe im Kreis läuft. Desinfiziert wird schon seit langem vor, während und nach dem Training und viel frische Luft ist durch die offene Halle auch vorhanden. Die Trainingszeiten sind etwas gekürzt, damit genug Zeit für den begegnungsfreien Wechsel vorhanden ist. Gut, so braucht man bei 8 Voltigierern einer Gruppe je nach Gruppe insgesamt zwei bis vier Wochen bis alle einmal dran waren. Für die jüngeren Gruppen wird ein noch etwas stärker eingeschränktes Einzeltraining auf dem Movie – einem beweglichen Holzpferd – angeboten. Für die, die nicht in die Halle kommen dürfen, gibt es ein Videokonferenz-Training. Dabei können sich alle sehen, auf einer Matte ihre Übungen nachmachen und – wie immer – dabei Neuigkeiten „leise“ austauschen.
Das ist aber noch lange nicht alles. Da der Vorortaustausch leider auch nicht mehr stattfinden kann, werden die Mitglieder mehr als sonst über aktuelle Infos und Themen digital informiert. So ist in diesem Jahr die Anzahl der „Galoppaden“, die die Online-Vereinszeitung verkörpert, deutlich gestiegen. Auch die Pferde „schreiben“ Briefe an „ihre“ Voltigierer und deren Eltern, in denen sie aus Pferdesicht – meistens sehr lustig – über die Vorkommnisse um sie herum berichten. Die Briefe sind bei den Pferdeseiten, z.B. Calso’s unter https://www.rvctaunusstein.de/pferde/carlo-m-z/. Um auch umgekehrt im Kontakt zu bleiben, wurden die kleineren Kinder motiviert, ebenfalls Briefe zu schreiben. Dem Ruf sind die Kinder gefolgt und sie schickten sehr schöne Briefe an ihre Lieblingspferde zurück.
Eine aktive Mitmachaktion „Corona-Volti-Olympiade“ motivierte zusätzlich. Die Voltis wurden aufgerufen, die Übungen, die sie normalerweise auf dem Pferd machen, an außergewöhnlichen Orten zuhause nachzustellen.
(Übung Bank-Fahne auf Spielzeug-Traktor, Foto Familie Emich)
Da die Vorweihnachtszeit ohne die normalerweise stattfindenden Gruppenfeiern auskommen musste, wurde ein Online Adventskalender auf der Vereinshomepage eingerichtet. Jeden Tag fand sich ein neues Türchen, dessen Inhalt unterschiedliche Bereiche abdeckte. So gab es Leckerli-Rezepte, Geschichten aus vergangener Vereinszeit und Rätsel zu Fotos und zu Videos.
Für das letzte Türchen ließen sich die Pferde sogar weihnachtlich schmücken, was Carlo auf dem Bild zeigt.
Mit den aktuell sinkenden Fallzahlen wächst die Hoffnung, dass mit der Zeit wieder eine gewisse Normalität zurückkehrt. Bis es jedoch soweit ist, versuchen wir alle mit Abstand und Masken gesund zu bleiben und diesen schönen Sport in unserem Verein am Leben zu halten.